
Sozialministerin Schumann: Klare Absage für Kinderarbeit wichtig
Vor dem Hintergrund des kürzlichen Welttags gegen Kinderarbeit (12. Juni) hat die zivilgesellschaftliche Initiative "Kinderarbeit stoppen!" Sozialministerin Korinna Schumann in Wien besucht. Im Zentrum des Treffens stand die Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes in Österreich. Die Ministerin sicherte laut einer Aussendung vom Mittwoch ihre Unterstützung zu und betonte die Notwendigkeit eines klaren politischen Bekenntnisses gegen Kinderarbeit.
Die Initiative, getragen unter anderem von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Jugend Eine Welt, Solidar Austria (ÖGB) und Kindernothilfe Österreich, setzt sich seit Jahren für verbindliche Regeln zur Achtung der Menschenrechte in globalen Lieferketten ein. Mit Blick auf die im Jahr 2024 verabschiedete EU-Lieferkettenrichtlinie fordert sie eine vollständige und unveränderte Umsetzung auf nationaler Ebene.
Sozialministerin Schumann betonte, dass Unternehmen Verantwortung für die Produktionsbedingungen in ihren Lieferketten übernehmen müssten. Das EU-Lieferkettengesetz sei ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Ausbeutung, insbesondere von Kinderarbeit. "Globale Verantwortung endet nicht an unseren Grenzen. Kinderarbeit darf keinen Platz in den Produkten haben, die wir konsumieren", erklärte Schumann. Sie kündigte an, sich als Ministerin mit Nachdruck für die Umsetzung des Gesetzes einzusetzen.
Ein symbolischer Teil des Treffens war eine Tanzperformance von Kindern der Pfarre Breitenbrunn zur Coverversion des Liedes "Live is Life". Die Aktion mit dem Hashtag #tanzengegenkinderarbeit sollte auf kreative Weise auf das Schicksal arbeitender Kinder weltweit aufmerksam machen. Laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen derzeit rund 138 Millionen Kinder weltweit arbeiten, davon 54 Millionen unter gefährlichen Bedingungen.
Sigrid Kickingereder, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar und der Dreikönigsaktion, warnte angesichts der aktuellen Debatten auf EU-Ebene vor einer möglichen Abschwächung oder gar Abschaffung der Lieferkettenregelungen. "Kinderrechte, Menschenrechte und Umweltschutz dürfen nicht dem Bürokratieabbau geopfert werden", so Kickingereder. Sie forderte eine klare Positionierung der österreichischen Bundesregierung zugunsten eines starken Lieferkettengesetzes.
Die Initiative verweist darauf, dass sich die Staatengemeinschaft mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verpflichtet hat, Kinderarbeit bis 2025 weltweit zu beenden. Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch, dass dieses Ziel ohne zusätzliche politische und wirtschaftliche Anstrengungen nicht erreichbar ist.
Quelle: kathpress