
Jugend Eine Welt: Neues Schutzzentrum für 100 Straßenkinder in Lagos
Gemeinsam mit ihren Projektpartnern, den Salesianern Don Boscos, hat die Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" ein neues Kinderschutzzentrum in Lagos, Nigeria, eröffnet. 70 Buben und 30 Mädchen, die bisher auf den gefährlichen Straßen der Mega-City leben mussten, soll dort ein "neues, sicheres Zuhause" geboten werden, wie "Jugend Eine Welt" am Dienstag mitteilte. Dazu gehörten ein sicherer Schlafplatz, regelmäßige Mahlzeiten, eine psychosoziale Betreuung zur Traumabewältigung und Rehabilitation sowie eine Schul- und Berufsausbildung in den Sparten IT, Schneiderei und Bäckerei, informierte Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
Die Ausbildungsmöglichkeiten bieten den Kindern "gute Jobchancen, damit sie der Armutsspirale entfliehen können", machte Geschäftsführer Reinhard Heiserer auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Nigeria aufmerksam, die derzeit über 40 Prozent liegt. Nigeria gehört mit rund 228 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt. Allein in der Megacity Lagos leben gut 22 Millionen Menschen, darunter geschätzt 100.000 Straßenkinder. Diese lebten unter prekären Bedingungen, wie die Hilfsorganisation informierte: "Sie schlafen auf Gehsteigen, in Hauseinfahrten oder unter Brücken. Gelegenheitsjobs als Schuhputzer oder Lastenträger, aber auch kriminelle Aktivitäten sichern ihnen ihr tägliches Überleben."
Oft seien die traumatisierten Kinder vor häuslicher Gewalt, Missbrauch, Armut und zerrütteten Familienverhältnissen auf die Straßen von Lagos geflüchtet. "Das Leben dort ist ihr letzter Ausweg, doch meist wartet auf sie die Hölle", erläuterte Heiserer. Die tausenden Straßenkinder seien Gefahren wie Kriminalität, Zwangsprostitution und Menschenhandel schutzlos ausgeliefert. "Und es werden immer mehr. Denn die Bevölkerung Nigerias ist extrem jung. Zwei Drittel sind unter 30, das Durchschnittsalter beträgt 18 Jahre", so Heiserer.
Um den 100 Straßenkindern auf dem Gelände des neu eröffneten Schutzzentrums auch Freizeitaktivitäten zu ermöglichen, soll laut "Jugend Eine Welt" in einem nächsten Schritt u.a. ein kleines Sportzentrum gebaut werden. Dafür benötigen die "Jugend Eine Welt"-Partner allerdings noch Unterstützung. "Das Schutzzentrum ist für die Straßenkinder ein Ort der Hoffnung", wandte sich Heiserer mit einer Bitte um Spenden an Unterstützer.
("Jugend Eine Welt"-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000; Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden)
Quelle: kathpress