
Caritas und BOKU Wien setzen Klimaschutzplattform neu auf
Die Verbindung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung ist das Ziel der "Klimaschutzplattform BOKU x Caritas", die am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert wurde. Die Plattform, die Projekte u.a. in Äthiopien und dem Südsudan präsentiert, will dabei eine Anlaufstelle für Unternehmen und Privatpersonen sein, die sich sozial-ökologisch engagieren wollen. Seit 2010 besteht bereits eine Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), die die Projekte wissenschaftlich begleitet. Nun wurde die Plattform (https://xn--klimaneutralitt-elb.boku.ac.at/en/klimaschutzplattform) neu gelauncht. Erklärtes Ziel sei es, das soziale Engagement und die ökologische Verantwortung zu stärken und zugleich "Greenwashing" zu verhindern, so die Initiatoren.
Der Wiener Caritasdirektor Alexander Bodmann betonte bei der Präsentation den Mehrwert für beide Partner: "Das Geniale dabei ist die Verbindung von Praxis und Wissenschaft. Grundsätzliches Ziel unserer Klimaschutzprojekte ist, einerseits Armut zu reduzieren und andererseits auch präventiv zu arbeiten." Die wissenschaftliche Begleitforschung sei ein wesentlicher Faktor, durch den sich die Klimaschutzplattform auszeichne, so Bodmann weiter. "In der Praxis bedeutet das, dass unser Projekt im Südsudan zu klimafreundlicher Ziegelproduktion und energiesparendem Kochen nicht nur die CO-Emissionen senkt, sondern auch Energiekosten spart und gleichzeitig Einkommen für die Jugend schafft. Es wird weniger Wald abgeholzt und umweltfreundliche Technologien werden verwendet."
Als eine "Win-win-Situation" bezeichnete auch BOKU-Rektorin Eva Schulev-Steindl die Kooperation: "Anfangs fokussierten wir uns auf Projekte innerhalb der Universität, später folgten dann Kooperationen mit externen Partnern wie der Caritas." Diese Arbeit setze sich nun konkret mit der Plattform und dem Projekt im Südsudan fort, wo durch nachhaltige Ziegelproduktion und energieeffizientes Kochen rund 15.000 Tonnen CO in fünf Jahren eingespart werden sollen. "Der Klimawandel betrifft uns alle, aber die Menschen im Globalen Süden besonders hart - obwohl sie oft am wenigsten zur Entstehung dieses Problems beigetragen haben", so Schulev-Steindl. Gemeinsam wolle man künftig "wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Lösungen entwickeln, die vor Ort wirklich wirken. Dazu bedarf es fundierter Kenntnisse der Lebensrealität vor Ort, die die Caritas sehr gut einbringen kann."
Die Tourismus-Unternehmerin Elisabeth Kneissl-Neumayer ("Kneissl Touristik") betonte, dass Unternehmen wichtige Partner im Ringen um ökosoziale Projekte und deren Finanzierung seien. Seit 2019 setzt das Unternehmen auf die im Reisepreis inkludierte Kompensation der CO-Emissionen. Den Vorwurf des "Greenwashings" weise sie - stellvertretend für viele andere Unternehmerinnen und Unternehmer - zurück, so Kneissl-Neumayer. Der Klimaschutz sei ihrem Betrieb ein wichtiges Anliegen - dafür stehe auch der Betrag von 150.000 Euro, den "Kneissl Touristik" zuletzt für die entsprechenden Klimaschutzprojekte der Caritas überwiesen habe.
Quelle: kathpress